„Etwas an die frische Luft“ war das Motto, was nach meiner Zustimmung allerdings unfreiwillig zu einem Wandertag rund um Mühlfeld wurde.
Gefühlt war es für mich eigentlich ein Wandertagmarathon durch das Horner Becken. Aus dieser Schilderung heraus erkennst du schon, lieber Leser, was ich unter der Wortspende „gehen wir etwas an die frische Luft“ verstehe und was meine liebste Gattin darunter versteht.
Wenn zwei Raucher zueinander sagen: „Gehen wir an die frische Luft“
(schöne Grüße an Heimo, Hubert und Eva etc….), dann sind das wohlweisliche 4 bis 6 Minuten.
Für mich als nicht Marathon Spaziergänger bewegt sich das beim, na sagen wir mal, hochgegriffen Doppelten der Raucheransage, man(n) soll es ja am Anfang nicht übertreiben.
In unserem Fall waren es in Minuten gerechnet – also das geht gar nicht mehr in dieser Zeitangabe – das waren Stunden! Also um exakt zu sein (weil meine Frau liest das eventuell auch) waren es 1 Stunde und eine Zigarettenlänge. Das wären in der Zigarrensprache eine genussvolle Corona oder eine schneller gepaffte Robuste für die Aficionados unter euch.
Du siehst, jeder hat so seine Zeitdimensionen. Ein anderer würde vielleicht sagen: 4 bis 6 Krügel lang
(je nach Schluckfrequenz) musste ich an die frische Luft zum Spazierengehen.
Aber mal ehrlich, die Zeitspanne war es ja gar nicht so, das war ja eh mit ein bisserl Motivation noch irgendwie drinnen, vor allem wenn kein Handy dabei wäre. Da bist du nämlich bei dem Tempo sowieso nach 15 Minuten in Trance und versuchst nur mehr hechelnd mit Frauchen und Hund Finn mitzuhalten, oder zumindest nicht zu sehr merklich abzufallen, also zurückzubleiben.
TEMPO wäre jetzt einmal mein Stichwort (ja in Erinnerung des erlebten gibt’s mir jetzt schon wieder an Stich in der Lungengegend, aber nicht wegen Corona, des war des Seitenstechen von dem Sprint, den ich heldenhaft hingelegt hab). Alle reden von der Situation der CHANCE in der ENTSCHLEUNIGUNG, des versteh ich in dem Sinne beim Spazierengehen so nimmer.
Kann das mal wer meiner Frau sagen dass das Wort Spazieren gehen das Wort GEHEN beinhaltet, welches im Wesentlichen für eine ansonsten gänzlich unbeteiligte Person auch das TEMPO, also die Geschwindigkeit der Fortbewegung, welche im Wesentlichen durch Schritte begangen wird, beschreiben würde. Das wiederum setzt voraus, dass ein Fuß vor den anderen gesetzt wird und in der Kniegegend abwechselnd das Gelenk abgebogen und wieder durchgestreckt wird.
Also, was ich damit sagen möchte: das Zeitgefühl hatte ich nach 15 Minuten durch die aufkeimende Atemnot sowieso verloren und ich war genauso froh wie unser Hund Finn, wieder beim Gartentor zu sein (Fotobeweis) um sehnlichst an seine Wasserschüssel, die er mit mir zu diesem Zeitpunkt nicht teilen wollte, zu kommen.
Quintessenz meiner Frau: das war doch ein toller Spaziergang Schatzi, das könnten wir doch öfters machen…………………..
Ach ja und dann war da noch die tolle Natur die an mir vorüberflog, aber ich hab zwischendurch tatsächlich etwas innegehalten und für euch (nur für euch) handygrafiert. :o)