Dass ich nicht der geübte Gärtner und eher ein etwas widerwilliger Heimwerker bin, das hat sich bei meinen bisherigen „slow down“ Blogbeiträgen ja schon herausgestellt. Aber wenn ich etwas anpacke, dann mit voller Leidenschaft.
Das ist vor allem alte Sachen (oder Schätze) zu bewahren und aufzuheben – meine Frau spricht von Sammeln und Messie-Tum. Das kann ich nicht nachvollziehen und darum ist es umso schöner, wenn es dann eines Tages gelingt, den aufgehobenen (vermeintlich unnötig gelagerten) Teilen wieder eine neue Bestimmung zu geben.
So geschehen, oder zumindest der erste Schritt getan, für einen alten Holztram (oder spricht man von einem alten Pfosten, aber das könnte doch zu ungewollten Verwechslungen führen), der einem neuen Verwendungszweck vom Holzlagerplatz zu unserer Terrasse gefunden hat.
Dafür benötigt es aber eine Jungzellenkur mit meiner Makita Schleifbürste welche mit Plastikborsten ausgestattet ist. Damit wird das Holz nicht nur geschliffen wie man es vom Bandschleifer kennt, sondern in erster Linie wird das weiche Holz und abgestorbene Holzreste herausgebürstet und somit dem Holz wieder Tiefe, Farbe und Struktur, die sehr lebendig ist, eingehaucht. Mit Handschuhen bewaffnet machte ich mich an die Bürstarbeit und das ist eine schweißtreibende und vor allem auch staubige Angelegenheit. Also nicht auf`s Trinken vergessen, das hat der Handwerker sicher nötig. Mit jedem Zentimeter, der von der bearbeiteten Holzoberfläche zum Vorschein kommt, wächst auch die Freude bei der Arbeit und die Vorfreude auf das fertige Objekt.
Zum Abschluss kann noch etwas Holzöl oder Wachs eingebürstet werden um der neuen Oberfläche eine gewisse Versiegelung zu geben. Und fertig ist ein Dekostück, welches Behaglichkeit und Wärme ausstrahlt. In diesem Fall sollte der Holztram einen Infrarotstrahler mit Beleuchtung aufnehmen und später, wenn alles elektrifiziert ist, über unserem Sitzplatz für Wärme, Licht und naturverbundenem Retrofeeling sorgen.
Somit hat diese komische Zeit der Heimisolierung, die uns mehr im heimischen Bereich bindet als wir alle eigentlich wollen, immer wieder auch seine guten Seiten. Die Fotos belegen dies mit dem schönen Stück alten, und nun wieder im neuen Glanz erstrahlenden, Holz: „MEIN HOLZ“!!